Ukrainische, jüdische und arabische Musik präsentierte der Diplomatic Choir of Berlin am 11. November 2023 zusammen mit SängerInnen und MusikerInnen aus der Ukraine. Das Konzert, für das der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer die Schirmherrschaft übernommen hatte, wurde geleitet von Barbara Leifer.

Diplomatic Choir of Berlin in der Kreuzkirche Dresden

Der Diplomatic Choir Berlin e.V., dessen Mitglieder aus über 15 Nationen stammen und verschiedenen Religionen angehören, setzt sich seit zehn Jahren für die Völkerverständigung über das Medium der Musik ein. In den jährlichen großen Konzerten ist es ein Anliegen, Benachteiligten und Notleidenden eine Stimme zu geben und zur Versöhnung aufzurufen. Der Chor singt regelmäßig zu größeren Anlässen von Botschaften und der deutschen Regierung, wie zu den Weihnachtsfeiern des Auswärtigen Amtes, das ihm auch einen Raum für die wöchentlichen Proben zur Verfügung stellt.

Für das Programm 2023 haben sie sich mit ukrainischen Sängerinnen und Sängern zusammengetan, deren junge Karrieren durch Krieg und Flucht stark beeinträchtig wurden. Die Mitglieder des Orchesters teilen dieses Schicksal, auch sie leben von Teilen ihrer Familien und ihrem musikalischen Netzwerk getrennt in Berlin.

Für die jungen Profimusiker und -musikerinnen aus der Ukraine bedeutet die Zusammenarbeit mit dem Diplomatic Choir nicht nur eine willkommene Gelegenheit zum öffentlichen Auftritt, sondern birgt für sie auch die Hoffnung auf nachfolgende Engagements. Für das Publikum stand sicher der Kunstgenuss im Vordergrund, doch wurden durch die Auswahl der Stücke und die Musik auch Zusammenhänge zwischen den Kulturen sichtbar, die zum Nachdenken darüber anregen, was Menschen in verschiedenen Regionen verbindet und wo Eigenheiten erkennbar sind – was vor dem Hintergrund von Krieg eine andere Dimension bekommt.

Insofern umfasste das Programm neben selten zu hörenden Kompositionen von Beethoven, Rheinberger, Weill und Verdi auch Werke ukrainischer, jüdischer und arabischer Komponisten: Von Krieg, Not, Flucht und Vertreibung sind fatalerweise in stark zunehmendem Maße gerade jetzt auch Menschen in vielen anderen Teilen der Erde betroffen.